Lernen und Lehren am historischen Ort

Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde? Noch nie von uns gehört? In dieser Veranstaltung stellen wir Ihnen den historischen Ort, die Ausstellung „Flucht im geteilten Deutschland“ und unsere vielfältigen Vermittlungsangebote für Kindern und Jugendliche vor. Welche Themen lassen sich bearbeiten, welche besonderen methodischen Möglichkeiten bieten sich hier? Es gibt viel Raum für Ihre Fragen. Darüber hinaus haben Sie die Gelegenheit, ein Angebot für Jugendliche selbst zu erproben: Sie erkunden eigenständig einen ausgewählten Ausstellungsbereich und präsentieren ihn anschließend ihren KollegInnen. So haben wir Gelegenheit, das historische Narrativ und die Didaktik der Ausstellung genauer unter die Lupe zu nehmen und gemeinsam zu diskutieren.

Haben Sie sich auf dieser Webseite bereits über unsere Vermittlungsangebote informiert? Wenn es ein Angebot gibt, für das Sie sich besonders interessieren, teilen Sie es uns in der Buchungsanfrage gerne mit. Wir können dann in der Veranstaltung einen Schwerpunkt darauflegen und es ggf. statt des Angebots „Your turn“ gemeinsam erproben.

Hier ein paar Aspekte, die den historischen Ort aus unserer Sicht besonders spannend machen:

• An der Nahtstelle der Systeme: Hier wird der Systemkonflikt zwischen Ost und West sowohl in seinen deutsch-deutschen wie in seinen internationalen Dimensionen greifbar.

• Ein gesamtdeutscher Erinnerungsort: Am Beispiel der innerdeutschen Fluchtbewegung wird deutlich, dass die Geschichte von DDR und Bundesrepublik nicht allein parallel zu betrachten, sondern als Beziehungsgeschichte zu begreifen ist.

• Die Bedeutung von Grund- und Freiheitsrechten: Die Beschäftigung mit der Fluchtbewegung führt eindrücklich vor Augen, welchen Stellenwert Grundrechte wie freie Wahlen, Meinungsfreiheit und Recht auf Freizügigkeit für ein Gemeinwesen und für das eigene Leben haben.

• Geschichte(n) am Originalschauplatz: Das denkmalgeschützte Gebäudeensemble und die zahlreichen Hinterlassenschaften der Lagerverwaltung vermitteln noch heute etwas von den sozialpolitischen Vorstellungen, die man in den 1950er Jahren mit der Unterbringung der Flüchtlinge verband. Zugleich wird die Geschichte der Fluchtbewegung in den persönlichen Geschichten von ZeitzeugInnen anschaulich, die diesen Ort als Flüchtlinge passiert haben.

• Migration in Geschichte und Gegenwart: Mit 70 Jahren andauernder Migrationsgeschichte ist hier ein Ort, der das Verständnis für Ursachen, Verläufe und Probleme historischer wie aktueller Wanderungsbewegungen befördern kann.