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Cellospiel vor dem Turm
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24.8.2021

Gedenkveranstaltung zum 60. Todestag von Günter Litfin

Anlässlich des 60. Todestages von Günter Litfin fand am 24. August um 10 Uhr in der Gedenkstätte Günter Litfin am Kieler Eck eine Kranzniederlegung statt. Der Direktor der Stiftung Berliner Mauer, Prof. Dr. Axel Klausmeier, hielt eine Ansprache, die sich sowohl dem Leben und Tod Günter Litfins, wie auch seinem Bruder Jürgen Litfin und seinem Engagement für die Gedenkstätte widmete. Nach einem musikalischen Beitrag des Cellisten Stefano Cucuzzella (c/o chamber orchestra) und der Niederlegung von Rosen gab es die Möglichkeit für eine kurze Führung im ehemaligen Wachturm, in dem sich der Gedenkort befindet.

Günter Litfin war das erste Todesopfer durch Schüsse an der Berliner Mauer. Er wurde am 19. Januar 1937 geboren und wuchs in Ost-Berlin auf. Bis zum Mauerbau am 13. August 1961 arbeitete er in West-Berlin. Vom politischen System in der DDR nicht überzeugt und nach dem Mauerbau von seinem Arbeitsplatz abgeschnitten, suchte er nach Fluchtwegen. Am 24. August 1961 versuchte er durch den Humboldthafen (nahe dem heutigen Hauptbahnhof) nach West-Berlin zu schwimmen. Nach Warnschüssen eröffneten Ost-Berliner Transportpolizisten das Feuer und trafen ihn tödlich.

Nach dem Mauerfall setzte sich Jürgen Litfin (1940-2018), der Bruder von Günter, für den Erhalt der ehemaligen Führungsstelle am Kieler Ufer ein. Günter Litfin wurde in unmittelbarer Nähe erschossen. Durch das unermüdliche Engagement von Jürgen Litfin blieb der Wachturm trotz umgebender Neubebauung erhalten. Am 24. August 2003 eröffnete Jürgen Litfin hier einen Erinnerungsort an die Berliner Mauer und ihr erstes durch Schüsse zu Tode gekommenes Opfer. Der von ihm gegründete Verein betreute die Gedenkstätte, bis sie 2017 in die Obhut der Stiftung Berliner Mauer kam.  

  • Gedenkveranstaltung vor dem Turm am Kieler Eck
  • Axel Klausmeier, Direktor der Stiftung
  • Gedenkkranz
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