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Fotografie von Volker Döring
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Online/Digital, Diskussion, Vortrag, Film

Bleiben oder Gehen? – Die DDR nach dem Helsinki-Prozess

Mittwoch, 18.5.2022, 19:00
Einladung zur Veranstaltung [pdf, 150.02 KB]

Die zweite Veranstaltung der Reihe Leben in Diktaturen widmet sich dem Leben in der DDR nach der Unterzeichnung der Schlussakte der „Konferenz über Sicherheit und Zusammen - arbeit in Europa“ (KSZE) 1975 in Helsinki. Die darin genannten Vereinbarungen zur Wahrung der Menschenrechte und zur Erleichterung des Reiseverkehrs trugen dazu dabei, dass sich immer mehr Menschen in der DDR die Frage nach dem Gehen oder Bleiben stellten. Auch die Lyrikerin und Liedermacherin Bettina Wegner und der Theologe Werner Krätschell waren mit dieser Frage konfrontiert. Sie berichten im Gespräch von ihren persönlichen Lebensentscheidungen.
 
Bettina Wegner wurde 1947 in West-Berlin geboren. Sie übersiedelte mit ihren Eltern nach Ost-Berlin und begann dort ein Schauspielstudium. Nachdem sie 1968 Flugblätter gegen die Intervention der Warschauer-Pakt-Staaten in der Tschechoslowakei verteilt hatte, wurde sie exmatrikuliert. Nach einer Bewährungsstrafe holte sie ihr Abitur nach und absolvierte eine Ausbildung als Sängerin. Nach der Beteiligung an mehreren Protestschreiben erhielt sie Berufsverbot in der DDR, was sie mit Auftritten im Westen kompensieren konnte. 1983 musste sie die DDR verlassen, um einer Gefängnisstrafe zu entgehen.
 
Dr. Werner Krätschell wurde 1940 in Berlin-Heinersdorf geboren und studierte Theologie. Während eines Urlaubs in Schweden im August 1961 erreichte ihn und seinen Bruder die Nachricht vom Mauerbau in Berlin. Der Bruder blieb im Westen, während Werner Krätschell entschied, zurück in die DDR zu gehen. Als Pfarrer und Superintendent war er Ende der 1980er Jahre für 24 evangelische Kirchengemeinden im Norden Ost-Berlins verantwortlich. Das Pfarrhaus an der Breiten Straße war Treffpunkt von oppositionellen Kräften.

Programm
Begrüßung: Reiner Felsberg (Vorsitzender Förderverein Gedenkstätte Berliner Mauer), Martin Wulff (Förderverein Gedenkstätte Berliner Mauer)
Filmischer Einstieg: Ausschnitte aus dem Film "Bettina" (2022)
Gespräch: Bettina Wegner (Liedermacherin & Lyrikerin) und Dr. Werner Krätschell (Pfarrer und Superintendent i.R. der Evangelischen Kirche in Berlin)
Moderation: Nils Busch-Petersen (Vorstandsmitglied Förderverein Gedenkstätte Berliner Mauer)

Begleitend zur Veranstaltung ist ab dem 05. April die Ausstellung "Die Meldung - DDR-Fotos von Volker Döring aus den 1980er Jahren" im Besucherzentrum der Gedenkstätte zu sehen.

Die Veranstaltung wird auf dem YouTube-Kanal der Stiftung live übertragen.

Zum Film "Bettina" (2022):
Regie: Lutz Pehnert, Produktion: Susann Schimk, solo:film und rbb
Premiere: Berlinale 2022, Kinostart: 19. Mai 2022
Wir danken Björn Koll von Salzgeber Medien für die freundliche Unterstützung.

Eine Veranstaltungsreihe des Fördervereins der Gedenkstätte Berliner Mauer

Einladung zur Veranstaltung [pdf, 150.02 KB]
Standort
Gedenkstätte Berliner Mauer
Kosten
Eintritt frei
Treffpunkt

Gedenkstätte Berliner Mauer, Besucherzentrum, Bernauer Straße 119, 13355 Berlin

Info

Die Anzahl der Plätze ist begrenzt.
Anmeldung bis zum 17. Mai erforderlich unter anmeldung [at] stiftung-berliner-mauer.de (anmeldung[at]stiftung-berliner-mauer[dot]de)
Die Veranstaltung findet unter Berücksichtigung der aktuell geltenden Hygiene- und Abstandsregeln statt.

Livestream

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